Seit Februar 2022 im Einsatz hat mein Spezialized Turbo Levo Gen3 jetzt (Herbst 2025) 8.600 Kilometer und 242 Ladezyklen (was der Anzahl an Ausfahrten entspricht) am Buckel. Jetzt ist Zeit für was Neues, ist doch das Spezialized Turbo Levo Gen4 sein einigen Monaten am Markt. Mehr dazu aber im nächsten Beitrag. Hier soll es um den letzten Tuningstatus und ein Resümee gehen.
Den Umstieg vom Spezialized Turbo Kenevo auf das Turbo Levo 2022 habe ich nie bereut. – Spezialized Turbo Levo Gen3 versus Kenevo Gen2 – der Trailvergleich – Das Levo ist einfach das agilere und universellere Bike. Durch die vielseitige Geometrieanpassung konnte ich es mehr in Richtung Enduro trimmen. – Spezialized Turbo Levo Comp – Geometrie Setup – Und obwohl die Grundausstattung in Ordnung ist, gab es doch einiges zu verbessern und tunen.
Spezialized Turbo Levo Gen 3 Tuning – Last Status
Mein Spezialized Turbo Levo ist ein „Comp“. Das ist günstigste Modell mit Carbonrahmen, nicht sonderlich wertig, aber doch praxistauglich bestückt. Das Originalfahrwerk ist ideal für den Touren- und Allroundeinsatz, aber weniger für härtere Downhills. Hier gab es also gleich einiges zu tunen. – Spezialized Turbo Levo Comp – Tuning –
So wurde gleich beim Kauf auf eine Fox Float 38 Performance Elite Gabel und ein Fox Float X2 Dämpfer gewechselt. Speziell der Gabeltausch von der serienmäßigen Fox Float 36 Rythm ist ein Muss, wenn man härter bergab fährt.
Vom Turbo Kenevo mit 190/180 mm Federweg kommend habe ich mit den 160/150 des Turbo Levo gehadert. Warum nicht endurotypische 170/160? 2023 habe ich dann die 38er Fox von The Styrian Flow auf 170 mm umbauen und gleich tunen lassen. Hinten kam der Cascade Components Turbo Levo Link zum Einsatz. Durch die geänderte Anlenkung gibt der Hinterbau 1 cm mehr Federweg frei. – Spezialized Turbo Levo EVO Tuning 170/160mm –
Klar, das Rad wird dadurch bergab schluckfreudiger und schneller. Aus heutiger Sicht würde ich allerdings sagen 160/150 mm sind für den Allroundeinsatz ausreichend, wenn man nicht auf Bestzeiten aus ist. Das Bike fährt sich mit weniger Federweg einfach agiler, was bei einem eh schon trägen E-Bike kein Fehler ist.
Ebenfalls beim Kauf wurde die Bremse von Sram Code R auf Code RSC getauscht. Hebelabstand und Druckpunkt werden hier getrennt eingestellt, was ein Druckpunktwandern verhindern sollte. Heute kann ich sagen, ja sie ist besser als die Code R, dennoch würde ich sie nicht mehr kaufen. Trotz öfteren Entlüften und dicker 220er Scheiben Fading bei langen steilen Downhills, Druckpunktwandern, hoher Belagsverschleiß und quitschen bei Nässe mit den Sinterbelägen. (Nicht bei den organischen, die dafür noch schnell verschleißen)
Auch die Sattelstütze wurde gleich gewechselt. Von 175 auf 190 mm Einschub. Würde ich sofort wieder machen. Auch qualitativ ist die X-Fusion Stütze sehr gut, da gab es nie ein Problem. Einzig heute nach vier Jahren müsste man den Seilzug für mehr Leichtgängigkeit mal tauschen.
Die Übersetzung habe ich vorne von 34 auf 32 Zähne geändert. Damit kann man mit wenig Unterstützung langsam mit der Ersten klettern und technische Uphills mit Schwung in Turbo und zweiten Gang meistern. Hat sich so bewährt.
Den originalen 780 mm Spezialized Alu Lenker habe ich gleich auf einen 800er Deity Carbon Lenker getauscht. Damals dachte ich, ich brauche 800 mm, heute bin ich bei 780 mm gelandet. Da hätte es der Serienlenker auch getan. Dazu kommt das der Carbonlenker sehr steif ist und Schläge so gut wie gar nicht dämpft. Ich habe dann auf einen Renthal Alu Fatbar gewechselt, den ich heute noch fahre.
Die Spezialized Butcher/Elimiantor Reifen Kombi in schwachem GRID Casting habe ich sofort auf GRAVITY Butcher getauscht. Die haben mich allerdings nicht sonderlich begeistert, was Grip und Verschleiß angeht. Dazu bauen sie auch sehr breit. Anders die Schwalbe Magic Mary/Big Betty Kombi, die dann zum Einsatz kam. Heute sind es die Radial Reifen von Schwalbe in 2,5“ Breite die mich überzeugt haben. – Schwalbe Mountainbike Radialreifen – the next big thing? –
Spezialized Turbo Levo Gen3 – Erfahrungen nach 4 Saisonen
Mit 8.600 km im echten Traileinsatz wurde mein Spezialized Turbo Levo Gen3 wahrlich nicht geschont. Wie schaut es jetzt mit der Haltbarkeit aus?
Der Carbonrahmen ist top verarbeitet und gut in Schuss. Die Hinterbaulager wurden bei 6.500 km erneuert. In Anbetracht der Beanspruchung und Laufleistung für mich ok.
Der Motor machte bei 6.300 km Geräusche und wurde von Spezialized kostenfrei getauscht. Wahrscheinlich der übliche Antriebsriemendefekt. Gut das Spezialized hier kulant vorgeht und das mein Händler Rofa Sport den Tausch schnell erledigt hat.
Der 700 Wh Aku ist auch nach 242 Ladezyklen laut App „gesund“ und zeigt auch bei der Reichweite/höhe nach wie vor keine Mängel. Top!
Eine Baustelle war das originale Spezialized Hinterrad. Zwei kaputte Felgen, Speichen, Freilauf, Achse… Hier ist fast nichts nicht kaputt gegangen. Das Hinterrad ist beim hohen E-Bike Gewicht stark belastet und dieses ist offensichtlich überfordert. Aktuell ist ein komplett neues 2025er Spezialized Hinterrad eingebaut, in der Hoffnung das es sich die letzten Jahre verbessert hat.
Die Sram GX Schaltung funktioniert gut und nach wie vor einwandfrei. Da bin ich nicht anspruchsvoll. Kettentausch alle 1.000 km, Zahnkranz 2x und Ritzelpaket und Schaltwerk 1x getauscht.
Spezialized Turbo Levo Gen3 – Was wäre zu verbessern?
Nach meinen zwei Testfahrten heuer mit dem Light E-Bike – Spezialized Turbo SL Comp 2024 – sind Light E-Bikes die Zukunft? – war für mich klar, das weniger Gewicht mehr Fahrspass bedeutet. Idealerweise ohne Motorpower und Reichweite/höhe zu opfern. Dort hätte ich gerne den Fokus gesehen und es wäre auch technisch möglich gewesen, wie der Mitbewerb zeigt. Wie wir inzwischen wissen, liegt der Schwerpunkt beim Gen4 Levo allerdings woanders, was mich auch vom Umstieg abhält. Aber mehr dazu im nächsten Blogbeitrag.
Fazit
Das Spezialized Turbo Levo Gen 3 war 2022 seiner Zeit voraus und damals das mit Abstand beste Trail E-Mountainbike am Markt. Ich habe den Kauf nie bereut und bis Mitte 2025 hätte ich kein anders Bike gekauft. Defekte und Verschleiß waren für meine intensive Nutzung im Rahmen und sowohl von Spezialized als auch von meinem Händler Rofa Sport war immer schnelle Unterstützung gegeben.
Inzwischen hat der Mitbewerb technologisch stark aufgeholt und gleichgezogen. Ein neues Bike muss her, aber welches? Pflicht für mich ist der Kauf beim Fachhändler, denn ohne Defekte geht es beim E-Biken nicht. Und da sind schnelle Lösungen und gute Betreuung, wie bei Rofa Sport Graz gefragt.










Hallo Michael, vielen Dank für dein Levo-Update! Was macht die 38er Fox i. Vgl. zur Rythm für dich so viel besser?
VG Hartmut
Hallo Hartmut,
wenn die Schläge schnell und hart kommen bietet die Grip – und noch besser die Grip X2 Katschusche mehr Kontrolle, sprich die Gabel kann dem Boden besser folgen. Das ist auch für den ambitionierten Hobbyfahrer spürbar. Voraussetzung höheres Tempo und raues Terrain. Sonst funktioniert die Rythum auch hervorragend. LG Michael