Ein Bericht von Teilnehmerin Renate Gutleb

Die Ruhe bei unserer Ankunft trügt!
Die bereits Anwesenden sind schon im Rally-Fieber.
Überall wird geschraubt, Reifen gewechselt, selbst Tuning Maßnahmen lassen sich auf die letzte Minute verschieben. Wobei die notwendige Gelassenheit braucht Mann/Frau schon dazu.
Es beginnt allmählich zu Brummen, das Fahrerlager füllt sich.
Gut gemeinte Absperrbänder führen leider zu nicht ganz so guter Stimmung. Die betroffenen nehmen es locker, die nicht betroffenen haben leicht erhöhten Puls.

Es wird Samstag, alles ist getunt, alles vorbereitet, alles fesch. Wirklich alles? Na, wir werden sehen!
Stefan hat für den Prolog ein paar Teilstücke entfernt, damit sich alle auf das Navigieren konzentrieren können, dies funktioniert sehr gut. Alle kehren sehr zufrieden zurück.
Und keiner kann verloren gehen, OWAKA Live-Tracking wird wieder unser „Big Brother“, so werden wir in ein paar Tagen auch von einem JentlFlower im Mienenfeld erfahren, verirrt?, verloren?, aber gut zurückgekehrt!

Stefan-Rosner-startet die Bosnia Rally 2025

Sonntag wird wieder geschraubt, Probe gestartet, Zündkerzen getauscht, wie viele Luftfilter sind mit im Gepäck, welcher Reifendruck soll rein, wird das Federbein seine Arbeit tun, habe ich ein Ersatzmotorrad mit? Brauch ich das?
Wie hoch wird der Wasserstand im Fluss sein? Werden wir durch die Schlucht fahren können, werden wir die Pferde sehen, wird KLIM uns wieder mit den heiß begehrten Refresh Zonen verwöhnen? Fahren wir zum „Strand“, rauf auf die Skipiste, werden wir den etwas „einfacheren Adventure-Track“ oder den etwas „anspruchsvolleren MOTO-Track fahren“? Fragen über Fragen, Stefan wird alles zu seiner Zeit verraten, nein, besser bei der abendlichen Fahrerbesprechung mit Nachdruck erwähnen.

Stefan ruft Sonntag zum traditionellen „Sturm auf Kupres“, aber diesmal wird alles anders, Sturm auf ein einmaliges Event: Sensenwettbewerb und Weideviehverkauf. Die Rally-Teilnehmer ziehen mit Blaulicht und Folgetonhorn des Rescue-Teams als Geleit los, verfolgt von den Drohnen der Fotografen. Tolle Idee meinen die Rückkehrer und unser nächstes Event steht schon auf der Liste.

Unser Treffpunkt ist der JentlFlow-Bus, 26 JentlFlower erhalten ein T-Shirt und ein cooles Fahrer-Shirt, 26mal gute Laune und volle Motivation, ich mach ein paar Fotos, dazu gibt es Bier von Karl! Die Anspannung und Vorfreude ist nicht weg zu quatschen, heiteres Gelächter und wilde Geschichten!
Wir werden zusammen halten und uns nun jeden Abend hier treffen, meinen wir, es wird dann viel öfters sein!
Inzwischen ist es 20Uhr30:

Briefing für die STAGE 1: GLAMOC

Laut Stefan wird es der MOTO-Track in sich haben, wir werden das noch am eigenen Leib erfahren.
Vielleicht gibt es im Krater Wasser? Dann wird es spannend!
Und bitte dieses Jahr gibt es kein Positionieren des Motorrades OHNE Mensch vor dem Start. Nur Mensch und Maschine werden geduldet, um alles fair und komplikationslos zu gestalten. Dafür gibt es aber das erste Mal Frühstück ab 6:30, so haben alle genug Zeit um sich auf den Start vorzubereiten, einen wirklich gute Idee, danke an dieser Stelle an das Team des Hotels „Adria SKI“.

STAGE 1: GLAMOC ca. 210km

Also: es ist der nächste Morgen, Stage 1 kann kommen, ab 7:30 vibriert das ganz Fahrerlager, die Musik ist cool und mega laut, sie soll uns wohl die Angst vertreiben? Nein, wohl eher das Adrenalin erhöhen!
Das ORGA-Team beginnt tiefenentspannt mit dem Vor-Start und Start!
Los geht es! Ab in den Krater, es ist echt schön kühl und glücklicherweise kein Wasser im Krater, uuups, was ist nun, einer von den 26 JentlFlowern kommt uns entgegen, schüttelt den Kopf, 1km später wissen wir warum!
An der von Stefan erwähnten Schlüsselstelle kommt es zu einem regelrechten Gemetzel, 3-4 Motorräder gleichzeitig in Schwierigkeiten, ach nein, nicht die Motorräder sondern deren Fahrer, vor und zurück, hin und her, über die Wiese oder auch nicht, gemeinsam kommen wir doch alle in den Schatten, wo wir alle schnaufen und verschnaufen.

Die Weiterfahrt wird nicht mehr so schwierig, aber erscheint endlos über die Hochebene, letztes Jahr in die andere Richtung war die Hochebene aber auch schon endlos! Wir werden alle im Fahrerlager eintreffen und uns erzählen, wie schwierig wir die Schlüsselstelle erlebt haben und gut gelaunt etwas essbares, gegen den Hunger, finden.

Briefing für die STAGE 2: KRESEVO

Das Briefing für die STAGE 2 ist nicht mehr in meiner Erinnerung, wohl weil Stefan die Streckenlänge von ca. 350km erwähnte? Na bummbsti!

STAGE 2: KRESEVO ca.350km

Also: es ist der nächste Morgen, Stage 2 kann kommen, ab 7:30 vibriert das ganz Fahrerlager, die Musik ist cool und mega laut, sie soll uns wohl die Angst vertreiben? Nein, wohl eher das Adrenalin erhöhen!
Das ORGA-Team beginnt tiefenentspannt mit dem Vor-Start- und Start!
Beim Stausee angelangt, tolle Ausblicke!

Wir schrauben uns immer höher hinauf in den kühlen Nebel und wieder runter, 18°C, ein neues Rally-Gefühl, hat die Fee meinen Wunsch vom letzten Jahr erhört?
Bosnia Rally 2024 – Jentlflow Rider Report by Renate Gutleb

350km können ganz schön lang werden!!! Nach 250km erst in der KLIM Refresh Zone angelangt, beschließen wir, nachdem wir erkennen und uns eingestehen müssen, dass die Handgelenk-, Knie- und Rückenmobilisierung von zu Hause aufgebraucht ist, auf der Straße zurück zu fahren, auch andere Wirbelsäulenbeanspruchte nehmen diese Route! Für viele besteht keine Chance bis 18:00 im Ziel zu sein, so wird die Finish-Time an diesem Abend viel diskutiert, vielleicht wäre 19:00 doch zu erreichen gewesen? Rally oder Hobby-Rally, keine leichte Entscheidung!
Die ersten JentlFlower tauschen Federbeine und rauschen dann mit dem Ersatzmotorrad weiter, also brauchen wir ein Ersatzmotorrad? Kann nicht schaden! Oder wir haben jemanden der uns sein Federbein borgt!

Briefing STAGE 3: PEUJE

ADV-Track oder MOTO-Track? An die Grenze zu Kroatien wird es gehen!

STAGE 3: PEUJE 235km

Also: es ist der nächste Morgen, Stage 3 kann kommen, ab 7:30 vibriert das ganz Fahrerlager, die Musik ist cool und mega laut, sie soll uns wohl die Angst vertreiben? Nein, wohl eher das Adrenalin erhöhen!
Das ORGA-Team beginnt tiefenentspannt mit dem Vor-Start- und Start!

Start Bosnia Rally Tag3 Peuje

Eine Steinstufe wird kommen, wo wir zusammen helfen müssen, dahin, dahin, über verwachsene Single-Trails und ich keine Ahnung, plötzlich sind wir am MOTO-Track, Steinstufe wo bist du? OK, übersehen, dafür kommt es gleich doppelt so dick! Mein Rally-Guard trifft auf einen Ellbogen, oooweeeh, jetzt tut es ihm weh, ein bisserl Geschimpfe, tschuldige, weiter und weiter, in der KLIM Refresh-Zone treffen wir wieder aufeinander! Verziehen wird mir mein Ungeschick, nur sein Freund wird sagen: „Jetzt sind auch schon Frauen bei der Rally?“ Oh, ja und gleich 16 Stück davon!

Und hier erzählen die Damen wie es ihnen ergangen ist!

Weiter durch einsame Geisterorte und rauf auf die Hochebene von Livno, bitte die Pferde grasen lassen, hat Stefan gesagt! Wir kommen wieder noch müder im Fahrerlager an.

Briefing STAGE 4: SIROKI

Die Wasserdurchfahrt hätte ALEX, 195cm, durchwatet, Wasserstand sicher Mitte Oberschenkel, jetzt bin ich aber nur 164cm? Da werde ich untergehen?
Dieses Jahr geht es für alle durch die Schlucht, Achtung, keine Bergung möglich, langsam bitte! Und dann gibt es noch einen Extra-LOOP für die Mutigen!

STAGE 4: SIROKI ca. 270km

Also: es ist der nächste Morgen, Stage 4 kann kommen, ab 7:30 vibriert das ganz Fahrerlager, die Musik ist cool und mega laut, sie soll uns wohl die Angst vertreiben? Nein, wohl eher das Adrenalin erhöhen!
Das ORGA-Team beginnt tiefenentspannt mit dem Vor-Start- und Start!

An der Bosnien-Kroatischen Grenze Bosnia Rally 2025

Mit Gedanken an Regen und Gewitter werden wir starten, einige bleiben gleich zu Hause!
Die Wiesenauffahrten gehen für uns gerade noch, nach uns kommt es im Starkregen zum Schlammassel! Wir treffen die Freunde vergatscht wieder und brechen auf Richtung Wasserdurchfahrt. Irrtümlich!
Irrtümlich dort angekommen, sehen wir ALEX im Wasser, mir gefriert das Blut in den Adern!
Wie wir da so stehen und schauen und unseren Augen nicht trauen, hören wir drei Mitstreiter, die da meinen: „Es gibt mehr lebendige Feiglinge als lebendige Mutige, los lasst uns umdrehen!“ Na, zu den wenigen „lebendige Mutigen“ dazu zu gehören, würde uns gefallen und dann noch die aufmunternden Rufe von ALEX, mit seinen Schwimmhäuten zwischen den Zehen, motivieren uns, wir wollen doch durch das Wasser fahren!
UND? Jaaa, jaaa, es ist wirklich tief, nur nicht umfallen, auf der anderen Seite entwässern sie bereits Motorräder!
UND? Wir schaffen es, der Adrenalinspiegel steigt auf noch nie dagewesene Höhen und trägt uns durch den Tag! Nun lockt die Schlucht, super schön, einige Fotos.

Doch bald wird unsere Freude ein jähes Ende finden.
Kurz vor dem Loop für die Extra-Mutigen und Extra-Starken, blicke ich in den Rückspiegel und schon ist es passiert, es macht patsch und meine linke Speiche ist ab. Das weiß ich da noch nicht , aber an weiter fahren ist nicht zu denken, wir bandagieren die Speiche mit Race-Tape und einarmig, glücklicherweise hat mein Motorrad einen Quickshifter, geht es zurück ins Hotel, kein Querverkehr, keine rote Ampel, Gerhard zieht beim Hotel neben mir herlaufend die Kupplung , mir ist es nicht mehr möglich! 1h später: Diagnose Speichenbruch!
Aber auch so lässt es sich lachen und das Essen schmeckt, wir freuen uns auf den nächsten Tag!

Briefing STAGE 5: LIVNO

Es soll toll werden!

STAGE 5: LIVNO ca. 200km

Also: es ist der nächste Morgen, Stage 5 kann kommen, ab 7:30 vibriert das ganz Fahrerlager, die Musik ist cool und mega laut, sie soll uns wohl die Angst vertreiben? Nein, wohl eher das Adrenalin erhöhen!
Das ORGA-Team beginnt tiefenentspannt mit dem Vor-Start- und Start!
Nach dem Start, als alle fort sind treffe ich auf Thomas, er hat das Motorrad von Peter aus 2024 wieder aufgebaut. Thomas und seine Freunde nehmen als Erinnerung an Peter hier gemeinsam teil… bin sehr gerührt, mache ein paar Fotos von dieser kleinen Gruppe und schon sind auch sie auf und davon!

13:00-14:00, die ersten erreichen das Ziel, alle erzählen von einem letzten Highlight, schön wars!
Mit Fotoapparat und Handy stürze ich mich auf die JentlFlower und auch auf die 16 weiblichen Teilnehmerinnen, still und heimlich oder auch unheimlich sind sie angekommen, haben teilgenommen und fahren glücklich mit oder ohne Gips wieder nach Hause!
Aber zuvor noch Spanferkel, Freibier und musikalische Unterhaltung durch Jack Ventura!
Gut gelaunt nehmen wir voneinander Abschied, vielleicht sehen wir uns ja bei der Bosnia Rally 2026 wieder! Alle Federbeine und Speichen werden bis dahin wieder repariert sein? Sicherlich!

Renate Gutleb Bonsnia Rally 2024Danke an Michael Jentl „JentlFlow“, für die Unterweisungen zum gscheiten Rally-Fahren, an das entspannte ORGA-Team rund um Stefan Rosner, an das coole und hilfsbereite 4X4 Rescue–Team und den rasenden Rettungssanitäter Georg von „Endulance Motomedic“, an den „Big Brother““ OWAKA-Live-Tracking“, an die unermüdlichen Reifenwechsler von „NOMAD-ADV“, an „Rade Garage“ für die Umbauten und Unterstützung, an alle guten Geister des Hotels „Adria-Ski“ , an das MediaTeam von „shade-productions“ und allen Freunden von Bastian und ganz besonderen Dank an „SK-X Optical Solutions“ für die Enduro Gleitsichtbrille, ohne der gar nichts mehr geht und mit der alles geht. Danke an alle deren Fotos ich für diesen Bericht und das Video verwenden durfte.
Es hat wieder großen Spaß gemacht euch zu treffen und dieses Abenteuer als Team JentlFlow-Offroadtraining gemeinsam zu erleben!
Eure Renn-nate

Die Interviews der JentlFlow Teamrider während und nach der Rally